Eine Festung mit 800 Jahren Geschichte
Die Ursprünge von Hammershus reichen bis ins frühe 13. Jahrhundert zurück. Um 1255 wurde die Burg vermutlich vom Erzbischof von Lund errichtet, zu einer Zeit, als Bornholm unter der Kontrolle der dänischen Kirche stand. Die strategisch günstige Lage auf einem 74 Meter hohen Felsen machte die Anlage nahezu uneinnehmbar. Im Laufe der Jahrhunderte wechselte die Burg mehrfach den Besitzer - Erzbischöfe, dänische Könige und sogar die Lübecker Kaufleute hissten hier ihre Flaggen.
Architektur und Anlage
Die Festung erstreckt sich über eine beeindruckende Fläche von etwa 40.000 Quadratmetern. Trotz ihres ruinösen Zustands lassen sich noch heute die gewaltigen Ausmaße erahnen. Der markante Manteltum, die dicken Ringmauern und die Reste des Palas zeugen von der einstigen Bedeutung der Anlage. Besonders eindrucksvoll ist der Blick vom höchsten Punkt der Ruine: Bei klarer Sicht reicht er bis zur schwedischen Küste.
Vom Verfall zur Wiederentdeckung
Nach dem Dreißigjährigen Krieg verlor Hammershus seine militärische Bedeutung. Ab 1743 wurde die Burg offiziell aufgegeben und diente fortan als Steinbruch für die umliegenden Dörfer. Erst im 19. Jahrhundert, als das Interesse an der Romantik und der nationalen Geschichte erwachte, begann man mit der Erhaltung der Ruine. Heute steht Hammershus unter Denkmalschutz und wird sorgfältig gepflegt.
Ein Besuch heute
Hammershus ist ganzjährig frei zugänglich und ein absolutes Muss für jeden Bornholm-Besucher. Das moderne Besucherzentrum am Fuße der Anlage bietet spannende Ausstellungen zur Geschichte der Burg und der Insel. Von dort führt ein kurzer Fußweg hinauf zur Ruine. Besonders stimmungsvoll ist ein Besuch bei Sonnenuntergang, wenn die alten Mauern in goldenes Licht getaucht werden. In der Nähe locken zudem die malerische Schlucht Opalsøen und die historische Räucherei in Vang zu weiteren Entdeckungen.