Molslinjen – Muttergesellschaft von Bornholmslinjen – hat Færgen komplett übernommen!
Mit den letzten Unterschriften unter den Übernahmevertrag wurde der Deal perfekt: Molslinjen übernimmt die Traditionsreederei Færgen. Der neue Gigant am dänischen Fährmarkt betreibt zukünftig sieben Linien im Lande sowie die beiden internationalen Routen von Bornholm nach Deutschland sowie nach Südschweden
Vier innerdänische Linien von der Übernahme betroffen
Bereits am 10. Oktober hatte das dänische Kartellamt »Konkurrence og Forbrugerstyrelsen« grünes Licht gegeben für die komplette Übernahme der Reederei Danske Færger, die Ende August noch Muttergesellschaft von BornholmerFærgen. Damit kommen vier weitere, auch bei Touristen populäre innerdänische Linien unter die Kontrolle der in Aarhus ansässigen Reederei, darunter eine der am meisten genutzten Fährverbindungen im Lande, FanøFærgen von Esbjerg auf die Wattenmeerinsel Fanø, die demnächst als Fanølinjen firmieren wird. An Konzept, Fahrplänen und Preisen, mit denen Færgen bisher die Routen betrieben hat, wird sich vorerst wenig ändern, bekräftigte ein Sprecher gegenüber Bornholm.de, lediglich die Buchungsportale im Netz werden schnellstmöglich voneinander getrennt, so dass jede Route ein eigenes Portal bekommt, wie man es bei Bornholmslinjen schon praktiziert. Die neuen Portale werden erst einmal nur auf dänische eingerichtet, später sind je nach Touristenaufkommen auf den betreffenden Strecken auch deutsche Versionen geplant, vor allen für Fanølinjen.
Außerdem betroffen:
– Alsfærgen, demnächst Alslinjen, eine von Urlaubern aus Deutschland gern genutzte ›Abkürzung‹ zwischen Fynshav auf der Insel Als und Bøjden im Süden von Fünen, um die lange stauanfällige Autobahnfahrt über den Kleinen Belt zu umgehen.
– LangelandsFærgen, demnächst Langelandslinjen, die kurze Verbindung von der südostdänischen Insel Lolland zur Nachbarinsel Langeland bietet vor allem Urlaubern aus den östlichen Bundesländern in Verbindung mit den Vogelfluglinien aus Deutschland bequeme Routen nach Langeland und Fünen mit bis zu 450 km weniger auf der Straße.
– SamsøFærgen, demnächst Samsølinjen, von Kalundborg nach Ballen auf Samsø befördert zwar in erster Linie Reisende aus dem Großraum Kopenhagen auf die populäre Kattegatinsel, aber auch für Urlauber aus den östlichen Bundesländern und für Dänemark-Rundreisern ist die Linie attraktiv.
Touristen machen gute Erfahrungen mit Bornholmslinjen
Zum 1. September hatte Molslinjen die drei wichtigsten Fährverbindungen zwischen der dänischen Ostseeinsel Bornholm und Ystad in Südschweden, Køge nahe Kopenhagen und Sassnitz-Mukran auf der deutschen Insel Rügen von Danske Færger übernommen und betreibt sie seitdem unter dem Namen Bornholmslinjen mit weitgehend neuer Flotte, darunter die speziell für diese Rute gebaute Fracht und Passagierfähre Hammershus. Bornholmslinjen hat sich seit der Übernahme der Routen von und nach Bornholm intensiv auf die Bedürfnisse des Inseltourismus bemüht, u.a. mit Fahrpreissenkungen und einem ganzjährigen Betreib der Deutschland-direkt-Route zwischen Sassnitz-Mukran und Rønne. Die Übernahme der Bornholm-Routen war Folge einer staatlichen Ausschreibung (Details dazu hier auf Bornholm.de), anders als die jetzige wirtschaftliche Übernahme der Danske Færger.
Stammgeschäft von Molslinjen sind zwei Routen über das Kattegat zwischen Jütland und Seeland, die ausschließlich mit Katamaran-Schnellfähren bedient werden. Extrem schnelle Abfertigungen in den Häfen Aarhus, Ebeltoft und Sjællands Odde sowie eine maximal 75 Minuten kurze Überfahrt reduzieren die Reisezeiten zwischen den beiden größten Städten Dänemarks Aarhus und Kopenhagen so weit, dass Molslinjen als einzige Reederei in Konkurrenz zur Brücke über den Großen Belt – Storebæltforbindelse – bestehen konnte.
Molslinjen ist zudem 2017 als Partner eines mittelständischen Busunternehmens ins Fernbusgeschäft eingestiegen und bietet explizit als Konkurrenz zu Flixbus, dessen Busse den langen Weg über die Brücke am Großen Belt nehmen, unter dem Namen Kombardo Expressen günstigen Linienverkehr über die eigenen Fähren zwischen Jütland und Kopenhagen an. Seit Anfang September verkehrt Kombardo Expressen auch zwischen Kopenhagen und Bornholm.
(Für alle Bornholm- und Fähren-Nerds, die Dänisch können, gibt’s hier die Begründung für die Genehmigung des Konkurrence og Forbrugerstyrelsen als 36seitiges PDF)
© Bornholm.de/Hans Klüche Okt. 2018
Tak og Farvel Færgen – Velkommen Bornholmslinjen
Der Tag des Wechsels ist da: Für Bornholm endet eine Epoche
Freitag der 31. August ist der letzte Tag, an dem die Reederei Færgen die Fährrouten von und nach Bornholm bedient. Am Abend, wenn die Katamaran-Fähre „Leonora Christina“ ihre letzte Überfahrt für die Reederei Færgen von Ystad nach Rønne absolviert hat, wird sich die Reederei mit einem Feuerwerk von der Insel verabschieden – die absolut letzte Færgen-Überfahrt ist es aber nicht: Wenn das Feuerwerk über Rønne aufsteigt, ist die Hammerodde noch unterwegs. Sie macht die wirklich letzte Tour in der Nacht von Freitag auf Samstag um 0.30 Uhr ab Køge mit erwarteter Ankunft in Rønne um 6 Uhr am Samstag. Dann wird sie „besenrein“ gemacht und geht anschließend in die Werft, um für ihre neue Aufgabe bei der Reederei Stena fit gemacht zu werden.
Erste Überfahrt Sassnitz – Rønne ist ausverkauft
Mit der Abfahrt des Katamarans Express 1 am Samstag um 6.30 Uhr von Rønne nach Ystad übernimmt die Reederei Bornholmslinjen dann den Fährverkehr von und nach Bornholm – alles zur Übernahme bei uns auf Bornholm.de auch mit einer Zeitlinie. Um 8 Uhr startet dann Bornholmslinjens neue Fähre „Hammershus“ zu ihrer ersten Linienfahrt nach Sassnitz-Mukran – die Rückfahrt gegen Mittag ist laut Bornholmslinjens Webseite sogar komplett ausverkauft sowohl für Fahrzeuge, als auch für Fußpassagiere.
Etwas Melancholie muss sein
Soweit die Fakten, hier noch ein paar Emotionen und Erinnerungen: Als Autor muss gestehen, ich werde da etwas melancholisch: Die Anzahl meiner Überfahrten von Kopenhagen – später Køge –, Ystad und Sassnitz-Mukran noch Rønne und zurück liegt im dreistelligen Bereich. Ich bin sogar noch mit der Hammershus gefahren, der alten Hammershus wohlgemerkt, die 1965 für die damalige A/S Dampskibsselsskabet på Bornholm af 1866 gebaut worden war. Sie ist längst in die ewigen Schiffsgründe geglitten – sprich sie wurde in Indien abgewrackt. Die meisten Überfahrten, sogar zu meiner Hochzeit, habe ich auf „Povl Anker“ und „Jens Kofoed“ gemacht, die für BornholmsTrafikken, ab 1973 staatliche Nachfolgegesellschaft der A/S Dampskibsselsskabet på Bornholm af 1866, in den späten 1970er Jahren in Aalborg neu gebaut wurden. Was fand ich diese Schiffe damals groß und modern!
Jedes Wochenende Bornholm
In den frühen 1980er Jahren bin ich von Mai bis September fast jedes Wochenende auf den beiden Schiffen unterwegs gewesen: Ein Studentenjob als Reiseleiter für deutsche Bornholmurlauber. Damals gab es noch Pauschalreisen zum Urlaub auf der Sonneninsel mit Anreise per Bahn von Deutschland bis Kopenhagen und Weiterreise von dort mit der Nachtfähre. Jens Kofoed und Povl Anker waren damals an den Hochsommerwochenenden mit zugelassenen 1500 Passagieren fast immer komplett ausgebucht. Die Povl Anker ist das einzige Færgen-Schiff, das von Bornholmslinjen übernommen wurde als staatlich geforderte und geförderte Reservefähre. Ihrem Schwesterschiff Jens Kofoed bin ich vor ein paar Jahren einmal wieder begegnet: Sie pendelt mit partylustigen Schweden zwischen Grisslehamn und Eckerö auf den zu Finnland gehörenden Åland-Inseln. Dorthin wurde sie verkauft, als BornholmsTrafikken 2005 die beiden RoPax Fähren „Dueodde“ und „Hammerodde“ in Dienst stellte. Zu diesem Zeitpunkt war die Nachtroute Kopenhagen-Rønne längst durch die mehr auf Fracht als auf Passagiere ausgerichtete Route Køge-Rønne ersetzt worden.
Øresundbrücke sorgt für neue Reisewege
Ausschlaggebend dafür war die Fertigstellung der Brücke über den Øresund zwischen Kopenhagen und Malmö: Damit konnte die Reisezeit zwischen Bornholm und der dänischen Hauptstadt inklusive Transit durch Schweden auf rund 3 Stunden reduziert werden. Dafür stellte Færgen im Jahr 2000 mit der von den Bornholmern nie wirklich gemochten „Villum Clausen“ eine erste Katamaran-Fähre in Dienst – sie ist bereits an die griechische Reederei Seajets verkauft und wird bald in der Ägäis eingesetzt. Bei Færgen wurde Villum Clausen 2011 zum Reserve- und Hochsommer-Ergänzungsschiffe degradiert, als die größere „Leonora Christiana“ eingesetzt wurde, zu deren Taufe und erster Linienfahrt ich extra auf die Insel gereist bin. Sie wird in Zukunft auf den Kanaren zwischen Teneriffa und Gomera eingesetzt. Fast zeitgleich bekam die Hammerodde in weiteres Fahrzeugdeck, wurde technisch runderneuert und bekam auf der Route Køge – Rønne einen strafferen Fahrplan, jetzt musste sie diese Frachtroute allein schaffen. Das Schwesterschiff Dueodde wurde nach down under verkauft. In alter Verbundenheit mit Færgen und seinen Schiffen buche ich auf Neuseeland-Reisen für die Überfahrt über die oft stürmische Cook Strait zwischen Nord- und Südinsel seither immer die M/F Straitsman, die ehemalige „Dueodde“, die Innen immer noch viel „Bornholm“ zeigt – sogar ein Café Bornholm gibt’s.
© 2018 Hans Klueche
Erstmals Bornholmslinjen auf Stippvisite in Rønne
Historischer Tag für Bornholm
Mit der Katamaran-Fähre »Max Mols« lief am Mittwochvormittag erstmals ein Schiff der Reederei Bornholmslinjen schon im neuen Design für eine Stippvisite den Hafen von Rønne auf Bornholm an – die Bornholmer Lokalpresse sprach von einem »historischen Tag«. Am Donnerstag folgten Testanläufe an den zukünftigen Anlegern sowohl im südschwedischen Ystad als auch in Rønne.
Unter dem Namen Bornholmslinjen wird die in Aarhus auf Jütland beheimatete Reederei Molslinjen ab dem 1. September die drei wichtigsten Fährverbindungen zwischen der dänischen Sonneninsel Bornholm und den Häfen Køge bei Kopenhagen, Ystad in Südschweden und Mukran bei Sassnitz auf Rügen vom langjährigen Platzhirschen BornholmerFærgen übernehmen, der in verschiedenen Gesellschaftsformen seit 1866 die wichtigste Reederei im Verkehr zwischen der beliebten Ferieninsel und dem Rest der Welt war. Hintergrund für den Reederei-Wechsel ist eine öffentliche Ausschreibung der Routen Rønne – Køge sowie Rønne – Ystad, die Molslinjen gewann (Alles zur Ausschreibung, der damit verbundenen staatlichen Förderung und der staatlichen Auflagen für die Reederei finden sie hier auf Bornholm.de).
Max Mols ersetzt jüngere Villum Clausen
Die 20 Jahre alte, für den Einsatz bei Bornholmslinjen aufwendig renovierte Schnellfähre Max Mols soll de facto die zwei Jahre jüngere Villum Clausen der Reederei Færgen ersetzen, die demnächst in Griechenland zum Einsatz kommen wird. Diese »kleine« Schnellfähre ist als Reserve- sowie Zusatzfähre für die Hochsaison in den staatlichen Vorgaben für Bornholmslinjen / Molslinjen festgeschrieben. Anders als die bisher auch im Winter immer in Rønne für Notfälle – sprich technische Probleme bei der Hauptfähre – bereitliegende Villum Clausen wird Max Mols vorläufig aber in ihrem alten Einsatzgebiet auf den Kattegat-Routen von Molslinjen eingesetzt, solange nicht der „Reservefall“ eintritt. Noch am Donnerstagabend verließ Max Mols Bornholm wieder Richtung Kattegat und soll planmäßig erst zum Hochsaisonfahrplan 2019 zurückkehren. Die Mutterreederei Molslinjen wartet ihrerseits auf einen Neubau aus Australien, der im Frühjahr 2019 ausgeliefert werden soll und dann auf ihren Linien über das Kattegat zwischen Aarhus bzw. Ebeltoft und Sjællands Odde eingesetzt werden soll.
Villum Clausen und Max Mols im Vergleich:
Villum Clausen ist ein SWATH-Rumpf-Katamaran (Small WaterplaneArea Twin Hull), der Wellen eher reitet als Max Mols mit seinem Wave-Piercer-Rumpf, der die Wellen eher durchschneidet. Villum Clausen wurde 2000 gebaut und kann laut Reederei ca. 286 PKW und 1055 Passagiere mit einer Höchstgeschwindigkeit von 47.7 Knoten (ca. 90 km/h) transportieren. Max Mols, gebaut 1998, transportiert bis zu 180 PKW und 884 Passagiere mit maximal 42 Knoten (knapp 80 km/h).
Express 1 kommt am 15. August
Die zukünftige Hauptfähre »Express 1« von Bornholmslinjen für die meistbefahrene Route Rønne – Ystad wird am 15. August erstmals in Rønne erwartet. Zum Termin, wann die in Finnland neu gebaute RoPax–Fähre Hammershus, die ab 1.September auch auf der Direktroute nach Deutschland eingesetzt werden sollte, erstmals Rønne anlaufen wird, hält sich die Reederei noch bedeckt. Die Übergabe von der Werft an die Reederei war nach früheren Meldung bereits für Ende Juni angekündigt. Bornholmslinjen / Molslinjen besitzt jedoch schon eine konventionelle Fähre, nämlich die als Reservefähre für die Hammershus im Vorfeld von BornholmerFærgen übernommene und umgehend an den bisherigen Betreiber zurück verchartert Povl Anker. Die wurde 1978 in Dienst gestellt, gilt aber als äußert zuverlässig und hat auf Bornholm einen geradezu legendären Ruf als „Allwetterschiff“.
©August 2018 Hans Klüche
Molslinjen will BornholmerFærgen jetzt auch wirtschaftlich übernehmen
Erst nahm Molslinjen per öffentlicher Ausschreibung dem Konkurrenten Færgen den lukrativen Fährverkehr von und nach Bornholm ab, jetzt will die Reederei aus Aarhus den Mitbewerber mit seinen verbleibenden vier innerdänischen Routen komplett schlucken.
Eine überraschende Fusion bahnt sich auf dem dänischen Fährmarkt an: Molslinjen, Muttergesellschaft von Bornholmslinjen, die am 1. September den Fährverkehr auf den drei Hauptlinien von und nach Bornholm übernehmen wird [Bornholm.de berichtete ausführlich darüber], will jetzt die gesamte Reederei Danske Færger A/S auch wirtschaftlich übernehmen. Das meldete das dänische Konkurrence- og Forbrugerstyrelsen, Pendant zum deutschen Kartellamt, am Montag. Danske Færger A/S betreibt seit 1866 aktuell unter dem Namen BornholmerFærgen den Fährverkehr von und nach Bornholm, muss die drei Linien aber aufgrund einer 2016 verlorenen, öffentlichen Ausschreibung an Molslinjen abtreten.
Der Verkauf von Færgen passt zur Privatisierungspolitik der dänischen Regierung
Es ist kein Geheimnis, dass der dänische Staat seinen 50% Anteil an Danske Færger A/S im Rahmen seiner Privatisierungspolitik verkaufen möchte. Offensichtlich will sich jetzt auch die Clipper Group A/S – eine private Reederei, spezialisiert auf Massenguttransporte – von ihrem 50 % Anteil trennen. Wie die dänische Kartellbehörde bekannt gab, wurde ihr der beabsichtigte Kauf aller Aktien der Danske Færger A/S durch Molslinjen angezeigt. Konkurrence- og Forbrugerstyrelsen muss das Geschäft jetzt prüfen. Bis zum 4. Juli können Einsprüche angemeldet werden.
Pikant ist, dass Færgen nach der verlorenen Ausschreibung 2016 deutlich zu erkennen gab, sich bei der nächsten Ausschreibung wieder um die Bornholmer Routen zu bewerben. Frühesten 2028 wäre eine Neuvergabe möglich. Die beiden größten Schiffe von BornholmerFærgen sind aber bereits verkauft und bis 30. August zurückgechartert: Die Hammerodde geht an Stena Line und soll zwischen Frederikshavn und Göteborg eingesetzt werden, während die Schnellfähre Leonora Christina die Flotte von Fred. Olsen Express auf den kanarischen Inseln verstärken wird.
Færgen betreibt noch vier weitere Linien in Dänemark
Danske Færger A/S betreibt neben BornholmerFærgen noch FanøFærgen von Esbjerg zur Wattenmeerinsel Fanø, AlsFærgen mit der Route Fynshav – Bøjden, eine schnelle Verbindung auch für Reisende aus Norddeutschland Richtung Fünen, LangelandsFærgen eine wichtige Regionalverbindung von den süddänischen Inseln Lolland und Falster Richtung Langeland und Fünen sowie SamsøFærgen mit der Linie von Kalundborg auf Seeland nach Ballen auf der populären Ferieninsel Samsø im Kattegat. Færgen beförderte 2017 auf allen sieben Linien ca. 1,2 Mio. PKW und etwa 4,7 Mio. Passagiere, davon fast 350 000 PKW und 1,5 Mio. Passagiere auf den drei Bornholm-Routen. Færgen hat bereits den Umzug der Firmenzentrale von Bornholm nach Svendborg auf Fünen angekündigt.
Molslinjen ist stark im Reiseverkehr zwischen Aarhus und Kopenhagen
Molslinjen betreibt derzeit zwei Routen über das Kattegat zwischen Mitteljütland und dem Fährhafen Odden auf Insel Seeland und bietet so eine Alternative zur Mautbrücke über den Großen Belt vor allem für Reisen zwischen Aarhus und Kopenhagen, den beiden größten Städten des Landes. Bis zu 12 Abfahrten täglich werden ausschließlich mit Katamaran-Schnellfähren bedient, darunter die drei im Firmenjagon ›Superfähren‹ genannten Express 1, Express 2 und Express 3, die mit einer Kapazität von über 400 PKW, ca. 30 LKW und 1000 Passagieren zu den größten Einheiten dieses Typs weltweit gehören. Die Reederei transportiert damit im Jahr rund 1,3 Mio. PKW und fast 3 Mio. Passagiere. Außerdem steht Molslinjen hinter dem im Juli 2017 eröffneten Expressbus-Dienst Kombardo Expressen zwischen Aarhus und Kopenhagen mit bis zu 11 Abfahrten pro Tag in jede Richtung – die Busse werden mit den eigenen Fähren übergesetzt.
© Texte Hans Klüche 2018, Fotos Klüche (1), Færgen (3 + Karte) und Molslinjen (1)
Eine Rundreise auf der Insel Bornholm starten – Auf eigene Faust auf Entdeckungsreise gehen
Ankommen und gleich willkommen sein, dass dürfen die Urlauber erwarten, die Dänemark, insbesondere die Insel Bornholm erkunden möchten. Denn dieser Inselurlaub zeigt sich so facettenreich, wie kein anderer. Ein solcher Urlaub kann sehr gut auf eigene Faust erforscht werden. Die Fahrräder stehen bereits in Bornholm bereit und warten auf alle Globetrotter weltweit, die das Inselfeeling à la Dänemark einmal live erleben möchten.
Auf geht’s! Den Anfang macht die Inselhauptstadt Ronne
Alle Städte sind hier wie auf einer Perlenkette aufgefädelt und liegen nahe beieinander, sodass der Urlauber nur einmal kräftig in die Pedale treten muss, um ein anderes Städtchen erkunden zu können. Immer eine Reise wert ist die Inselhauptstadt Ronne. Eine Fährverbindung bringt die Gäste von Deutschland und Schweden hierher. In Ronne warten sehr geschmackvolle Häuser auf die Besucher der Insel, damit sie eine geeignete Herberge finden. Unter anderem zählen das Hotel Griffen und das Hotel GSH dazu. Das Hotelangebot von Dertour zeigt, wer sich einen Urlaub gönnt, will nur in den schönsten Häusern untergebracht werden. Das Hotel Griffen weist einen sehr ansprechenden Wellnessbereich auf, wo die Eltern einmal in aller Ruhe entspannen können und bestimmt auch einmal Stunden für sich finden. Bevor die für Ronne charakteristischen 175 roten Häuser aus Holz bewundert werden.
Sandstrände, die jeden Sommertag unvergesslich machen, gibt es in Sandvig und Allinge
Weiter führt die Reise mit dem Fahrrad nach Hasle. Hier darf man sich in einer hiesigen alten Räucherei die Heringe noch schmecken lassen. Ein Gaumenschmaus, dem keiner widerstehen kann. Gestärkt geht es dann weiter zu den Orten Sandvig und Allinge, diese Ortschaften bieten reizvolle Bade- und Sandstrände. Sodass der Wasserspaß für die Kinder sichergestellt ist. Die Landschaften von Sandvig und Allinge wirken so einladend, dass viele Besucher gerne einen Tag mehr hier verbringen möchten, um das maritime Flair vor Ort voll auskosten zu können. Kein Problem! Das Hotel Allinge, welches sich im gleichnamigen Ort befindet, freut sich immer über große und kleine Besucher. Wer über Dertour bucht und dieses Hotel auswählt, der kann mit Sicherheit davon ausgehen, schöne Tage am Strand verleben zu dürfen. Wer einen beeindruckenden Hafen bewundern möchte, der von großen Felsen eingerahmt ist, der sollte sich das verträumte Örtchen Gudhjem nicht entgehen lassen. In Gudhjem wird das Fahrradfahren jedoch zum Kraftakt und es ist besser abzusteigen und sein Bike zu schieben. Denn die steilen Straßen und Gassen gelten
gerade für Familien mit Kindern als Herausforderung. Im Hafen der Stadt angekommen, sollte man sich am Felsen Bokul einfinden, da man von diesem Felsen aus, die beste Aussicht auf die Stadt und die malerische Umgebung hat.
Das süße Svaneke und seine Bonbonfabrik erkunden
Wer schon immer dem Charme von Fachwerkhäusern erlegen ist, dem bietet das Städtchen Svaneke den perfekten Besucherort. Denn hier sind sie anzutreffen, ein Haus schöner als das andere. Der Marktplatz von Svaneke gilt als das Herzstück. Hier ist eine Bonbonfabrik niedergelassen. Wer einmal bestaunen möchte, wie die leckeren Süßigkeiten hergestellt werden, Svaneke bietet die Gelegenheit dazu. Nicht entgehen lassen sollte sich der Besucher den Markt der Stadt, der immer in den Sommermonaten an einem Samstagvormittag abgehalten wird.
Weiter führt die Reise nach Nexø
Hier ist der größte Fischereihafen der Insel vorzufinden. Auch in diesem Hafenstädtchen gibt es noch gut erhaltene Fachwerkhäuser zu entdecken, aber auch die berühmten roten Holzhäuser, die legendär für Schweden sind, sind in Nexø anzutreffen. Wer hier mehr erleben möchte, der sollte vorab nach der passenden Unterkunft Ausschau halten. Dertour hat sie zu bieten. Denn ein Besuch im einzigen Schmetterlingspark in Bornholm wird gewiss zum Erlebnis. Im Schmetterlingszoo können über 1000 verschiedene Arten bestaunt werden. Der schön angelegte Park vor Ort lädt zum Flanieren und Entspannen ein. Wer noch Zeit für einen Kirchenbesuch hat, die beeindruckende Kirche von Nexø ist immer einen Besuch wert.
Ab auf die Fähre und die 141 km lange Küste von Bornholm für sich entdecken
Wer wirklich reif für die Insel ist, der sollte Dänemarks Schönheit Bornholm in Erwägung ziehen. Denn hier kann jeder Besucher noch Sehenswürdigkeiten in einer effektvollen Naturlandschaft erleben. Bornholm ist mehr, als nur das maritime Flair aufnehmen, Bornholm, das ist feinsandige Strand und raue Felsenküsten erkunden. Viel in der Natur sein und den Meerblick von eine der schönen Zimmern, die Dertour anbietet, für immer in Erinnerung halten. Mit der Fähre wird die Insel schnell erreicht und bereits die Anreise entpuppt sich somit als Abenteuer.
Hyggelig? So ist es!
Denn was gibt es Schöneres, als sich in einem idyllischen Hafenviertel der Insel einzufinden und sich den frisch gefangenen Fisch und das berühmte Smørrebrød schmecken zu lassen? Den Alltag einfach ausblenden und es sich hyggelig machen, die Insel Bornholm ist dafür wie geschaffen.
Hammershus Besucherzentrum von königlicher Hand eröffnet
Königlichen Besuch erlebte Nordbornholm zur Eröffnung des neuen Hammershus Besucherzentrum in den Klippen nahe der historischen Burgruine. Prinzessin Mary, Frau von Kronprinz Frederik, eröffnete das Center, das unter den Fittichen der nationalen dänischen Natur- und Denkmalschutzbehörde Naturstyrelsen steht. Neben seiner modern konzipierten Ausstellung zur Burg und ihrer wechselhaften Geschichte beeindrucken weitläufige in- und outdoor Bereiche mit Panoramablick auf die Ruine.
Plaza mit Panoramablick – die Dachterrasse
Ein Highlight ist die große Dachterrasse, die man direkt aus der umliegenden Landschaft betritt und die wie eine Tribüne für die Burg wirkt, eine Plaza für alle Besucher, um einen ersten Blick auf Hammershus zu werfen. Während die Burgruine die Aufmerksamkeit auf sich zieht, nimmt man das neue Hammershus Besøgscenter unter den Füßen kaum wahr. Es passt sich in einer gelungenen Fusion aus moderner Architektur und archaischer Natur so dezent in die felsige Landschaft ein, dass es aus vielen Richtungen geradezu unsichtbar ist. Das Center schmiegt sich an die Ostflanke des Mølledal, einer natürlich Kluft in der felsigen Landschaft. Diesen Einschnitt zwischen Center und Burghügel überspannt eine filigrane Fußgängerbrücke, die den direkten Zugang zur Ruine erlaubt.
Der Schöpfer der Sydney Oper hatte die ersten Ideen
Die aktuellen Pläne lieferten Christoffer Harlang und das Architektenkollektiv Arkitema Architects, ließen sich dabei aber von 50 Jahre alten Vorentwürfen inspirieren, die der wohl bekannteste dänische Architekten des 20. Jh. zeichnete, Jørn Utzon. Der ist als Schöpfer der Oper von Sydney unsterblich und bescherte Bornholm 1951 mit dem Wasserturm von Svaneke auch einen kleinen Architekturklassiker der Moderne.
Spröde Überraschung – morscher Granit bremste Fertigstellung
Eines ahnten weder Utzon noch seine Nachfolger: Der auf den ersten Blick grundsolide Bornholmer Granit, auf den hier gebaut wurde, ist längst nicht so fest, wie erwartet. Gut 2000 Kubikmeter spröder Fels wurden zusätzlich gesprengt und beseitigt, dafür dann das Fundament deutlich dicker gegossen als ursprünglich geplant. So verzögerte sich der Bau: statt im Sommer 2017 konnte Prinzessin Mary erst zum Beginn der Saison 2018 das Center eröffnen.
Mærsk macht’s möglich – so funktioniert dänische Kulturförderung
Wie in Dänemark üblich bei Kultur- und Naturprojekten dieser Art, finanzierte der ›A.P. Møller og Hustru Chastine Mc-Kinney Møllers Fond til almene Formaal‹ die gut 80 Mio. Kronen – ca. 11 Mio. Euro – Baukosten des Besuchszentrums und mit weiteren 30 Mio. Kronen die Restaurierung und Sicherung der Burgruine. Hinter dem Bandwurmnamen steht ein milliardenschwerer, gemeinnütziger Fond, gegründet von jener Familie, die die größte Reederei der Welt, Mærsk, aufbaute.
Mächtige Mauern mit vielen Besitzern
Hammershus ist das bedeutendste historische Bauwerk auf Bornholm und eine der größten Burganlagen des Nordens überhaupt – rund 500 000 Besucher kommen jedes Jahr. Lange galt der damalige Erzbischof von Lund als erster Bauherr Mitte des 13. Jh., aber Archäologen fanden in der östlichen Vorburg Reste eines deutlich älteren Steinwalls aus der Wikingerzeit. Wie sie so hoch über dem Meer auf Felsen thront, auf der Landseite hin von tiefen Gräben umgeben, scheint Hammershus in ihrer Zeit uneinnehmbar gewesen zu sein, meint fast jeder, der vor der mächtigen Ruine steht. Aber die Besitzer
wechselten häufig – mal friedlich, mal gewalttätig. Kirchenfürsten aus Lund, Statthalter dänischer und schwedischer Könige, Lübecker Handelsritter, sie alle ließen ihre Fahnen über der Burg wehen und hatte damit das Sagen auf Bornholm. Immer wieder wurde die Burg erweitert, besonders aktiv waren die Lübecker. Sie benutzten anders als ihre Vorgängern Ziegelsteine und die heben sich heute deutlich von den älteren Feldsteinmauern ab. 1743 gab dann die Krone Hammershus zu Gunsten der neuen Seefestung Christiansø auf Erthomene und der Befestigung der Stadt Rønne auf, anschließend diente die Burg als Steinbruch. Viele Häuser auf der Insel haben Steine von Hammershus in ihren Mauern. 1822 wurden die Ruinen unter Denkmalschutz gestellt und inzwischen mehrfach restauriert.
© Hans Klüche März 2018
Neue Angebote für Bornholm Überfahrten: Entspannung an Hochsaison-Samstagen durch zwei Linien ab Polen
Nachdem die deutsche Reederei TT-Line schon 2017 die bei Bornholm-Urlaubern aus den östlichen Bundesländern populäre Route vom polnischen Świnoujście nach Rønne wiederbelebt hat, startet in diesem Sommer auch die polnische Traditionsreederei Polferries auf derselben Strecke.
Beide Reedereien beschränken sich jedoch auf wenige Überfahrten an den verkehrsreichsten Samstagen der Hochsaison. TT-Line bietet 12 Hin- und Rückfahrten vom 16. Juni bis 01. September jeweils ab Świnoujście um 17 Uhr mit der sehr späten Ankunft in Rønne um 22 Uhr, zurück geht es als Nachtfahrt ab 23.30 Uhr mit Ankunft in Świnoujście am Sonntagmorgen um 6 Uhr. Für die Fähre M/F Cracovia von Polferries sind sogar nur 9 Umläufe geplant vom 30. Juni bis 25. August mit Abfahrt in Świnoujście um 10 Uhr und Rückkehr um 23 Uhr. In Rønne kommt das Schiff planmäßig um 15 Uhr an und legt um 18 Uhr wieder ab. Alle weiteren Details auf unserer Seite Routen, Reisen, Reedereien – Wege nach Bornholm.
Tipp für die Reiseplanung: Gängige Routenplaner veranschlagen für die knapp 250 km lange Strecke von Berlin über die A11 / E 65 bis zum Hafen Świnoujście ca. 2 Std. 45 Min. Fahrzeit (im Vergleich: Berlin – Sassnitz-Mukran via A11 / A20 / B96 3 Std 30 Min.) Samstags ist in der Hochsaison mit hohem Verkehrsaufkommen auf allen Straßen und Autobahnen Richtung Küste zu rechnen, so dass diese Zeiten nur grobe Richtwerte sind.
Bornholmslinjen schaltet neue Webseite für deutschen Markt frei – Fährfahrten für Herbst 2018 können gebucht werden!
Die Reederei Bornholmslinjen, die am 1. September die drei meistgenutzten Fährlinien von und nach Bornholm, darunter die Direktroute von Sassnitz auf der Insel Rügen, vom bisherigen Betreiber Færgen übernimmt, hat den Ticket-Verkauf für die Periode 1.9.–31.12.2018 unter der Webadresse www.bornholmslinjen.de freigeschaltet.
Wer bis zum 31. August von und nach Bornholm reisen will, muss Tickets noch beim alten Betreiber Færgen buchen. Ist man über den Stichtag auf der Insel, ist es unumgänglich für Hin- und Rückfahrt jeweils getrennt bei der jeweils für den Reisetag zuständigen Reederei eine einfache Fahrt zu buchen.
Bornholmslinjen wird im Gegensatz zu Færgen auch die Direktroute ab Sassnitz ganzjährig befahren. Zum Einsatz kommt dabei auf den meisten Abfahrten die neue Fähre Hammershus mit Platz für 720 Passagiere.
Lowprice – Flex – Standard: Die drei Ticketkategorien
Bornholmslinjen bietet auf allen drei Strecken jeweils drei Ticketvarianten, z. B. einen PKW bis 6 m Länge und mit bis maximal 5 Passagieren: Lowprice (zwischen Sassnitz und Rønne jeweils pro Strecke ab 499 DKK / ca. 67 €) mit den größten Einschränkungen beim Umbuchen. Flex (999 DKK / ca. 135 €) mit einigen Einschränkung beim Umbuchen, aber nicht stornierbar) und Standard (1899 DKK / ca. 255 €) mit den geringsten Beschränkungen, aber auch da werden bei vollständiger Stornierung 20 % des Ticketpreises als Gebühr fällig, mindestens 100 DKK (ca. 13,50 €). Ähnlich wie vom Fliegen, ist der Preis des günstigsten Tickets von der Nachfrage abhängig und die Anzahl der Lowprice Tickets ist an besonders stark nachgefragten Terminen wie an Feriensamstagen gering.
Für reine Passagiertickets ohne PKW gibt es auf der Sassnitz-Route nur Lowprice (149 DKK / ca. 20 €) und Standard Tickets (349 DKK / ca. 47 €).
Auf Ystad – Rønne Tickets für PKW + 5 Personen schon ab ca. 13,50 €
Deutlich günstiger sind die Tickets auf den beiden vom dänischen Staat subventionierten Routen zwischen Ystad in Südschweden und Rønne (Low ab 99 DKK / ca. 13,50 €, Flex 499 DKK / ca. 67 €, Standard 799 DKK / ca. 110 €) sowie zwischen Køge bei Kopenhagen und Rønne (ab 199 DKK / ca. 17 €; 499 DKK / 67 €; 899 DKK / ca. 120 €). Auf der Route Ystad – Rønne können die Preise für das Lowprice Ticket zudem innerhalb eines Tages je nach Abfahrtzeit variieren.
Preisrelevante Höhengrenzen für PKW gibt es nur auf der mit Katamaran-Schnellbooten befahrenen Route zwischen Rønne und Ystad (bis / ab 1,95 m), während es auf den beiden mit konventionellen Fähren bedienten Routen ab Sassnitz und Køge nur eine allgemeine Höhengrenze von 4 m gibt. Weitere Preise u.a. für Wohnmobile, Gespanne und Motorräder sowie für Kabinen auf der Køge – Rønne Route auf www.bornholmslinjen.de/preise/
Bornholmslinjen ist eine Tochtergesellschaft der in Dänemark seit 1964 im Fährverkehr zwischen Jütland und Seeland engagierten Molslinjen. Die ursprünglich als Mols-Linie gegründet Reederei änderte im März 2017 den Namen und kündigte gleichzeitig an, ihre durch eine öffentliche Ausschreibung gewonnenen Routen von und nach Bornholm als Bornholmslinjen zu betreiben. Alle Infos zum Wechsel von Færgen zu Bornholmslinjen bei uns in der Übersicht: Molslinjen übernehmen sie!
(alle Angaben ohne Gewähr, €-Preise können variieren)
© Hans Klüche
Traditionsname „Hammershus“ für das neue Schiff von Bornholmslinjen
Die neue kombinierte Fracht- und Passagierfähre von Bornhomholmslinien, die ab September 2018 auch auf der Direktroute zwischen Sassnitz (Insel Rügen) und Bornholm zum Einsatz kommen wird, bekommt den Traditionsnamen Hammershus. Unter diesem Namen fuhr im Laufe der Geschichte bereits ein halbes Dutzend Schiffe zwischen Dänemarks Sonneninsel und dem dänischen Mutterland sowie schwedischen und deutschen Häfen.
„Wir wollten immer, dass die neue Fähre einen echten Bornholmer Namen tragen soll. Und während des ganzen Namensfindungsprozesses hatten wir die Idee, die Fähre nach einem bekannten Ort auf Bornholm zu benennen und kein Ort auf der Insel ist bekannter als Hammershus „, sagt Carsten Jensen, CEO von Molslinjen, der Muttergesellschaft der neuen Bornholmslinjen .
Nach aktuellem Zeitplan soll die neue Hammershus am 27. Juni 2018 in der finnischen Werft Rauma vom Bornholmslinjen übernommen und von einer eigenen Crew nach Dänemark überführt werden. Das neue Schiff ist eine kombinierte Fracht- und Passagierfähre mit 158 Metern Länge, 1500 Lademetern für Fracht und Platz für 720 Passagieren an Bord. Sie ersetzt praktisch die noch bis Ende August 2018 von der Reederei Færgen eingesetzte Hammerodde, die nur 400 Passagieren Platz bietet. Færgen hatte Anfang 2016 eine öffentliche Ausschreibung der Konzession für die Routen von und nach Bornholm gegen die in Aarhus ansässige Reederei Molslinjen verloren, die somit den Liniendienst auf den Routen Rønne-Køge, Rønne-Ystad und Rønne-Sassnitz/Mukran am 1. September übernehmen wird. U.a. will die neue Reederei zukünftig die Direktroute zwischen Deutschland und Bornholm ganzjährig bedienen.
Die letzte Fähre, die den Namen Hammershus trug, wurde 1965 auf der Meyer Werft in Papenburg gebaut und im Juni 1965 für die damalige Reederei Dampskibsselskabet af 1866 in Dienst gestellt. Die wurde 1973 als BornholmsTrafikken verstaatlicht. In den Farben der neuen Reederei fuhr die alte Hammershus 1973 sogar auf der Route Rønne – Travemünde. Bis 1992 bleib die alte Hammershus im Dienst von und nach Bornholm, kam dann für andere Reedereien einige Jahre zwischen Italien und Griechenland sowie zwischen Kroatien und Italien zum Einsatz und wurde 2005 in Indien verschrottet.
Es kann gebucht werden: Færgen startet Ticketverkauf für alle Routen von und nach Bornholm 2018
Wenig Neues im Fahrplan, aber Abschiedsrabatte!
Die Reederei Færgen hat den Verkauf der Fährtickets für Überfahrten von und nach Bornholm 2018 begonnen und den Fahrplan bis zum 31.08.2018 veröffentlicht. Während es auf der Direktroute zwischen Mukran auf Rügen und Rønne auf Bornholm kaum Änderungen gibt, bekommen Kunden auf den subventionierten Routen ab Dänemark und Südschweden in der Nebensaison weiterhin hohe Rabatte und ein besonderes Abschiedsgeschenk auf der Route zwischen Ystad und Rønne sogar noch in der Hochsaison.
Die Direktroute zwischen Deutschland und Bornholm wird wie in der Vergangenheit ab der Woche vor Ostern – erste Überfahrt Samstag der 24. März – mindestens dreimal in der Woche befahren. Ab 26. Juni bedient Færgen die Route dann täglich mindesten einmal, freitags bis sonntags an den meisten Wochenenden sogar zweimal. In der Vorsaison bis 29.Juni zahlen bis zu 5 Personen in einem normalen PKW 120
€ pro Strecke, in einem Wohnmobil oder anderem Fahrzeug über 1,95 m ab 150 €. In der Hochsaison – 30.Juni bis 31.Aug. – sind Überfahrten samstags und sonntags am teuersten (245 bzw. ab 290 €/Strecke), dienstags und mittwochs gibt es wieder attraktive Sondertarife für Wohnmobile und Gespanne bis 12 m Länge: Sie zahlen den PKW-Preis von 160 € pro Strecke.
Mit dem 31. August endet Færgens Engagement auf allen Bornholm-Routen und ab dem 1. September übernimmt Bornholmslinjen den Fährverkehr auf die Sonneninsel. Die neue Reederei hat bereits angekündigt, zukünftig ganzjährig zwischen Rügen und Bornhom zu fahren, im September und Oktober an fünf Tagen pro Woche und von November bis März dreimal pro Woche. Preise sind noch nicht bekannt, nur kündigt die Reederei auf ihrer vorläufigen Webseite an: „Mit Molslinjen (*) wird die Reise von und nach Bornholm deutlich günstiger.“
In den letzten Sommerwochen 2018 vom 13.–31.08., also kurz bevor Færgen den Fährverkehr an die Reederei Bornholmslinjen abgeben muss, verabschiedet sich der langjährige Platzhirsch mit einem besonders günstigen Angebot auf seiner wichtigsten Route von den Kunden: Für 618 DKK (ca. 84 Euro) können bis zu 5 Personen mit einem normalen PKW zwischen Ystad und Rønne hin- und zurück reisen und ab 742 DKK (ca. 100 €) mit einem Fahrzeug über 1,95m Höhe. Einen Abschiedsrabatt gewährt Færgen auch auf den Abend-/Nachtfahrten zwischen zwischen Køge südlich von Kopenhagen und Rønne. Hier alle Preise für die Routen ab Køge und Ystad nach Rønne (nur in Dänisch/DKK)
Kunden, die über den Monatswechsel August – September 2018 Urlaub auf Bornmholm machen wollen gilt: Hinfahrt nach Bornholm mit Færgen als One-way-Ticket buchen, Rückfahrt bei Bornholmslinjen. Bornholmslinjen hat angekündigt, den Fahrkartenverkauf für Reisen ab 1. September 2018 am 1. Mai 2018 zu beginnen.
* Bornholmslinjen ist eine Marke der Molslinjen für deren Routen von und nach Bornholm.
©Hans Klüche September 2017. Alle Angaben sind sorgfältig recherchiert aber ohne Gewähr